Im Frühling 2006 kam während unserer Projektreise der Verein APIAS mit der Idee eines Wohnhauses für Aids-Patienten auf uns zu.
Das Aidshaus Ouagadougou ist eine Notschlafstelle mit 20 Plätzen für von ihren Familien verstoße Aids-Patienten oder solche, die weit in die Hauptstadt anreisen müssen. Sie erhalten während der ersten maximal 2 Monate ihrer Therapie mit ARV einen Schlafplatz und drei Mahlzeiten pro Tag. So kann sich ihr Körper auf die neue Therapie einstellen.
Hauptziel des Projektes: Gesundheitlich stabile Aids-Patienten mit vielen Jahren verbleibender Lebenszeit sind lebende Präventions- und Informationsmaßnahmen in einer Gesellschaft, die das Problem nach wie vor weitgehend leugnet.
Das Aidshaus soll mit bis zu 20 Personen belegt sein. Die Aufenthaltsdauer beträgt 4 Wochen und ist um weitere 4 Wochen verlängerbar. In dieser Zeit bekommen die Patienten medizinsche Versorgung und 3 Mahlzeiten pro Tag, um so weit körperlich wieder fit zu sein, in ein Retrovir-Programm aufgenommen werden zu können. Gleichzeitig machen die Mitglieder von APIAS Aufklärungsarbeit, die die Patienten in weiterer Folge in ihren Dörfern fortsetzen sollen.
Schlafraum mit Matratzen und Mosquitonetzen
Ende 2006 hat der Verein APIAS endlich ein Gebäude für das Aidshaus für gefunden (hier die Vorgeschichte der mühsamen Suche) und das Projekt konnte an den Start gehen. Die medizinische Betreuung erfolgte durch Ärzte ohne Grenzen.
Während unserer Reise im Februar 2007 haben wir das Haus erstmals besucht und einen kurzen Film gedreht. Außerdem wird das Projekt mehrmals pro Monat von unserem Mann vor Ort, Denis Yameogo besucht und einer Kontrolle unterzogen.
Video "La maison SIDA" von Hannes Hartmann.
Der Stand im Sommer 2008 ist nach wie vor: Der Trägerverein APIAS leistet hervorragende Arbeit. Das Gebäude ist in einem guten Zustand, sehr gut organisiert. Einziges Problem stellte die Zusammenarbeit mit einem weiteren Partnerverein dar, das die für das Haus vorgesehenen Gelder für die laufenden Kosten wie z.B. Strom nicht freigegeben hat (Laafi trägt die Hauptkosten des Projekts: Miete, Lebensmittel und Gehälter).
In mehreren Gesprächen mit Ärzte ohne Grenzen haben APIAS und wir dafür eine Lösung gefunden und konnten PAMAC (eine Organisation des UNDP) als Partner vor Ort gewinnen.
Ärzte ohne Grenzen haben mittlerweile die operative Betreuung der Patienten an das CMA von Pissy (ein Stadtteil von Ouagadougou) übergeben.
Im Frühling 2009 zeigte sich während unserer Projektreise, dass es teilweise Probleme bei der Wiedereingliederung von Patienten in ihre Familien gibt. Um diese Probleme gezielt zu adressieren wurde in Zusammenarbeit mit PAMAC und APIAS ein Projekt zur Verbesserung der familiären Wiedereingliederung gestartet. Laafi stellt für dieses Projekt ein Auto zur Verfügung, mit dem die Durchführung von Patientenbesuchen vereinfacht werden soll.
Siehe auch die Blogbeiträge zum Thema Aidshaus.