- Bamako Initiative
- CHR – Centre Hospitalier Regional
- CMA – Centre Médical
- Comité de Gestion – Steuerungskomitee der Dörfer
- CSPS – Centre de Santé et de Promotion Sociale
- Dispensaire – Kleinspital
- Maternité – Geburtenstation
- PSP – Poste de Santé Primaire
Bamako Initiative
Bamako, die Hauptstadt des westafrikanischen Staates Mali war 1988 Tagungsort einer WHO Konferenz. Dort wurden Auswege aus der drohenden Finanzkrise öffentlicher Gesundheitseinrichtungen in Ländern Afrikas gesucht. Ergebnis war die sogenannte Bamako Initiative, ein Programm, das auf die verstärkte Einbindung der Bevölkerung in die Erhaltung von Gesundheitseinrichtungen abzielt.
In Burkina Faso wurde eine Umsetzung der Bamako Initiative 1994 durch die Bildung von sogenannten Comités de Gestion begonnen.
CHR – Centre Hospitalier Regional
Centre Hospitalier Regional sind voll ausgestattete Spitäler und zumeist in großen Städten zu finden.
CMA – Centres médicaux
Centres Médical sind Spitäler in größeren Orten, mit einem Einzugskreis von etwa 20-30.000 Einwohnern. Die meisten Centres bestehen wie die darunter liegende Ebene der CSPS aus einem Kleinspital und einer Geburtenstation, allerdings in grösserer Auslegung. Zusätzlich haben CMA in der Regel eine sogenannte „Antenne Chirurgicale“, also einen kleinen Operationsaal.
Da meistens in Distriktzentren gelegen, haben viele CMA Stromversorgung und häufig ein Rettungsfahrzeug, um Schwerverletzte zu transportieren.
Comité de Gestion – Steuerungskomitee der Dörfer
Steuerungskomitees für ländliche Gesundheitseinrichtungen wurden in Burkina Faso als Umsetzung der Bamako Initiative gegründet.
Die Komitees bestehen aus Repräsentanten aller Dörfer eines Gebietes und aus dem Leiter der lokalen Gesundheitseinrichtung. Sie arbeiten unentgeltlich und freiwillig, fixieren unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten Preise für essentielle Medikamente, agieren als Mittler zwischen der lokalen Bevölkerung und den Gesundheitseinrichtungen, überwachen das effiziente Wirtschaften der Kleinspitäler und erreichen so Mitverantwortlichkeit und Kontrolle durch die Bevölkerung.
CSPS – Centre de Santé et de Promotion Sociale
CSPS bestehen in der Regel aus einem Kleinspital und einer Geburtenstation. Professionelles Personal wird vom Staat ausgebildet und bezahlt und besteht aus einem Sanitäter, einer Hebamme, einem Apotheker und drei bis fünf Helfern.
Die gemeinsame Verwaltung der Einrichtungen ist wichtig, da die Finanzierung des Kleinspitales durch die Leistungen der Geburtenstation gewährleistet wird. Deshalb gibt es wenige alleinstehende Kleinspitäler. CSPS stellen meist die beste medizinische Versorgung dar, die in ländlichen Gebieten Burkina Fasos verfügbar ist. Ein CSPS versorgt eine Bevölkerung von 8.000-15.000 Einwohnern.
In einem Regierungsprogramm ist der Zugang jedes Burkinabé zu einem CSPS im Umkreis von 10,5km als Ziel festgelegt. Dies ist derzeit in 18 von 30 Provinzen Burkina Fasos realisiert.
Dispensaire – Kleinspital
Ein Dispensaire ist die allgemeinmedizinischen Einheit eines CSPS, der mittleren Ebene der ländlichen Gesundheitsversorgung in Burkina Faso. Es wird von einem Sanitäter geleitet, der gleichzeitig die Gesamtverantwortung für das CSPS hat.
Außer dem Sanitäter sind noch zwei bis drei Helfer angestellt sowie ein Apotheker, der Medikamente und Verbrauchsmaterial zu regulierten Preisen an die Patienten verkauft. Im Dispensaire werden fast alle Krankheiten behandelt, nur schwere Fälle werden an die nächste Ebene verwiesen. Im letzten verfügbaren Erhebungsjahr 1995 gab es insgesamt 760 Dispensaires in Burkina Faso, davon 132 alleinstehende.
Maternité – Geburtenstation
Maternités sind die Geburtenstationen, die gemeinsam mit den Dispensaires ein CSPS bilden. Die Geburtenstation wird von einer ausgebildeten Hebamme geleitet. Neben Entbindungen und den entsprechenden Vor- und Nachuntersuchungen werden regelmäßig Sensibiliserungs- und Bildungsmaßnahmen zu Themen wie HIV-Prävention und Familienplanung veranstaltet. Gemeinsam mit dem Sanitäter des Dispensaire werden Impfkampagnen für Kinder durchgeführt. Im letzten verfügbaren Erhebungsjahr 1995 gab es insgesamt 644 Geburtenstationen in Burkina Faso, davon 16 alleinstehende.
PSP – Poste de Santé Primaire
PSPs oder Sanitätsposten sind die unterste Ebene der öffentlichen Gesundheitsversorgung. Ausgehend von einem Regierungsprogramm, „10.000 villages, 10.000 PSP“ wurde in den Achtziger Jahren in Burkina Faso versucht jedes Dorf mit einem PSP auszustatten. Von 1984 bis 1987 wurden insgesamt 6.495 dieser Sanitätsposten realisiert, nur noch einzelne davon sind in Betrieb.
Das Modell der freiwilligen Helfer konnte auf Dauer nicht aufrecht erhalten werden, die Einrichtungen krankten zudem an mangelnden Materialien und fehlenden Medikamenten. Im Zuge der Modernisierung des Landes haben sich nur die staatlich unterstützten Strukturen der CSPS durchgesetzt. Die Versorgung der ländlichen Bevölkerung hat darunter gelitten – ein CSPS hat einen durchschnittlichen Einzugskreis von 10,5km. Die Errichtung eines CSPS für jeden Burkinabé in diesem Umkreis ist derzeit in nur 18 der 30 Provinzen Burkina Fasos erreicht.