Wir bauen ein Spital in Diona

In den fünf Dörfern um das Dorf Diona in Burkina Faso sind rund 5.370 Menschen ohne medizinische Grundversorgung:

Die nächste Krankenstation ist 10 km+ Fußweg entfernt (der in der Regenzeit nicht passierbar ist), Kinder kommen in Lehmhütten zur Welt und bleiben ungeimpft, es gibt keine Medizin und kein Verbandsmaterial zu kaufen, niemand führt Sensibilisierungsarbeit durch und kontrolliert die Hygiene auf den Fleischmärkten.

Das burkinische Gesundheitsministerium hat für Diona ein Kleinspital genehmigt, doch dem Staat fehlt dafür das Geld. Hier kommt Laafi ins Spiel: Als Partner der Dorfgemeinschaft und des Gesundheitsministeriums finanzieren wir 90 % der Kosten des Spitalbaus und begleiten und kontrollieren das Projekt.

Das Projekt kostet rund € 122.000, die erste Stufe (Spital und Apotheke) soll Anfang 2023 eröffnet werden.

  • Phase 1 – bereits fertig: Bohrung des Brunnens (Sommer 2021)
  • Phase 2 – derzeit Crowdfunding: Bau des Spitalsgebäudes (2022), inklusive Apotheke und zwei Wohnhäusern für das staatliche Personal
  • Phase 3: Bau der Geburtenstation (2023), inklusive zwei Wohnhäusern für die staatlichen Hebammen
  • Phase 4: Elektrifizierung mit Solaranlage (2024)

Ab Eröffnung des Kleinspitals wird es der Staat mit einer Stationsärztin/einem Stationsarzt sowie einem/einer Arzthelfer/in beschicken, die die Behandlungen durchführen, die Neugeborenen impfen, die Bevölkerung über Themen wie HIV oder Covid-19 aufklären sowie Hygienekontrollen auf den Fleischmärkten durchführen.

Ab Eröffnung der Geburtenstation schickt der Staat zwei staatliche Hebammen, die die Geburten begleiten und die Mutter-Kind-Untersuchungen durchführen. Das Personal wohnt in den im Rahmen des Projektes gebauten Wohnhäusern, nach Vorgabe des Staates.

Dazu gibt es Hilfspersonal, einen Pharmazeuten sowie Nachtwächter.

Im Jahr 2018 haben wir gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft einen Bauplatz gefunden.


Der Kostenplan

Die Gesamtkosten betragen rund € 122.000. Hilf uns dabei! Ein präzises Budget ist derzeit auf Basis von Kostenvoranschlägen in Vorbereitung.

Der Beitrag der Dörfer wird durch ein Steuerungskomitee aus Vertretern aller beteiligten Dörfer organisiert und abgewickelt. Er wird in Form von Rohmaterial (Steine, Sand, Wasser) und Arbeitskräften eingebracht und ist auf den Kostenvoranschlägen der Baufirmen im Detail ausgewiesen.

100 % der Spenden fließen in das Projekt

Reise- und Verwaltungskosten sowie die Kosten für das Auto vor Ort werden von den Laafi-Mitgliedern privat getragen. Alle Laafi-Mitarbeiter und Projektpartner arbeiten ehrenamtlich. Alle Spenden fließen zu 100 % in das Projekt in Burkina Faso.


Impressionen aus Diona


Warum kann Laafi dieses Projekt abwickeln?

Das von uns finanzierte Spitalsgebäude in Poin als Vorlage für Diona

Weil wir die nötige Erfahrung besitzen. Wir machen Projekte dieser Art seit 1994. Alleine seit 2012 haben wir mehrere Kleinspitalsprojekte im Süden Burkina Fasos in Zusammenarbeit mit der lokalen NGO KASSAN und den Dorfgemeinschaften umgesetzt:


Vorbild für das Projekt Diona: Unser Projekt Poin

Das Projekt Diona wird nach der Blaupause unseres Projekts Poin umgesetzt, das seit 2014 mit großem Erfolg in Betrieb ist. Hier ein TV-Bericht des ORF über das Projekt Poin:

Das Projekt Poin wurde 2013 von der Stadt Wien (die € 20.000 dazu beigetragen hat) sowie einem staatlich beeideten Wirtschaftsprüfer auf korrekte Mittelverwendung geprüft und für gut befunden.


Wie nachhaltig ist das Projekt Diona?

Die kurze Antwort: Sehr. Das Spital wird ohne laufende Zuschüsse durch uns betrieben, wir co-finanzieren nur die initiale Errichtung. Der laufende Betrieb wird durch laufende Einnahmen sowie durch das staatliche Gesundheitsbudget gewährleistet.

Die lange Antwort: Wir bewegen uns in einer Dreiecksbeziehung zwischen Dorfgemeinschaft (bzw. dem gewählten Steuerungskomitee), Gesundheitsministerium und uns, Laafi.

  • Das Ministerium hat für den Standort eine Krankenstation genehmigt und wird staatliches Personal (Zwei als ÄrztInnen arbeitende SanitäterInnen, zwei Hebammen) bereitstellen, sobald diese fertig ist.
  • Medizinisches Hilfspersonal, ApothekerInnen und Verbrauchskosten werden über die Einnahmen bezahlt, die Verwaltung obliegt dem dörflichen Steuerungskomitee. Einnahmen entstehen durch Behandlungsgebühren und Medikamentenverkauf. Die Tarife sind dabei staatlich vorgegeben. Beispiel: Eine einfache Wundbehandlung kostet 100 CFA, das sind € 0,15. (Impfkampagnen sind gratis, die Kosten übernimmt UNICEF.) Die Finanzgebarung des Comités wird durch den Staat und durch uns laufend kontrolliert.
  • Wir vervielfachen die Mobilisierungskraft der Dorfgemeinschaft, indem wir ca. 90 % der Investitionskosten aufstellen. Außerdem sind wir Sparringpartner und Unterstützer in der Umsetzung und sorgen für Qualitätssicherung.

Darum entstehen für uns keine laufenden Kosten, die Strukturen sind selbsterhaltend. Dieses Setup ist ein Modell der Weltgesundheitsorganisation („Bamako Initiative„) und wird in ganz Afrika praktiziert.


Laafi finanziert 90 % des Baus, wer finanziert den Rest?

Die lokale Bevölkerung. Ihr Beitrag wird durch ein Steuerungskomitee (Comité de Constructeurs) aus Vertretern aller beteiligten Dörfer organisiert und abgewickelt. Die Beiträge werden in Form von Rohmaterial (Steine, Sand, Wasser) und in Form von Arbeitskräften eingebracht.

Diese Leistungen werden dabei von den Kostenvoranschlägen der Baufirmen gestrichen, so können wir den Wert dieser Beiträge genau beziffern.

Nicht bei allen Teilleistungen ist ein solcher lokaler Beitrag möglich. Brunnenbau beispielsweise erfordert weder ungelernte Arbeitskräfte noch einfache Baumaterialien (sondern primär schwere Geräte). Quer über die gesamte Projektsumme erreichen wir jedoch eine Co-Finanzierungsquote von etwa 10 %.


Der gemeinschaftliche Ansatz von Laafi

Laafi arbeitet seit mehr als 25 Jahren in Burkina Faso. Seit 2008 unterstützen wir Därfer in der Region Leo im Süden Burkina Fasos beim Aufbau von funktionierenden Strukturen zur Gesundheitsversorgung. Seit 2014 arbeiten wir mit Akteuren des Dorfes Diona zusammen.

Wichtige PartnerInnen sind dabei die lokale NGO KASSAN sowie die jeweiligen Dorfgemeinschaften. Gemeinsam werden Projekte initiiert, geplant, co-finanziert, umgesetzt und langfristig verwaltet.

Laafi unterstützt diesen Prozess mit finanziellen Mitteln, Know-how und regelmäßigen Besuchen vor Ort, bei denen Probleme offen angesprochen, diskutiert und gemeinsam gelöst werden.

Dieser gemeinschaftliche Ansatz führt dazu, dass sich die Menschen in Laafi-Projektdörfern stark mit den Projekten identifizieren. Alle PartnerInnen agieren auf Augenhöhe und entwickeln gemeinsame Ziele. Das Erreichte wird als Besitz der Dörfer gesehen und entsprechend sorgsam selbst verwaltet.


Lageplan und umliegende Spitäler

Die Dörfer rund um das Dorf Diona (auch Dijoné oder Dionné) liegen 15 km+ Fußweg von bestehenden Krankenstationen entfernt. Viele dieser Wege sind während der Regenzeit wegen Überflutung unpassierbar.


Der genaue Projektplan

Phase 1: Spitalsbrunnen fertiggestellt – Sommer 2021

Der Brunnen wurde gerade gebaut

Der Spitalsbrunnen wird immer als erstes gebaut: In der Trockenzeit, wenn der Grundwasserspiegel am niedrigsten ist, werden mehrere Probebohrungen durchgeführt und so eine Stelle gefunden, die das ganze Jahr über Wasser bringen sollte. Die Lage des Brunnens legt die Positionen der weiteren Gebäude fest.

Die Kosten für den Bau des Brunnens betrugen exakt € 7.635. Es gab keine Abweichung vom Kostenvoranschlag.


Phase 2: Spitalsgebäude, Nebengebäude – 2022

  • Bau eines Spitalsgebäudes inkl. Apotheke (integriert oder eigenes Gebäude) mit Erkenntnissen aus dem Projekt Poin (Fliesen, gemauerte Betten und Lüftungssystem).
  • Errichtung eines Wasserspeichers für das Spital
  • Innenausstattung und medizinische Gerätschaften (z.B. Kühlschrank)
  • Bau von 2 Wohnhäusern für das medizinische Personal
  • Latrinen

Die Kosten der Phase 2 betragen rund € 57.800.

Der Wasserspeicher des Spitalsgebäudes in Beun.


Phase 3: Geburtenstation – 2023

  • Bau einer Geburtenstation mit Erkenntnissen aus dem Projekt Poin (Fliesen, gemauerte Betten und Lüftungssystem).
  • Innenausstattung und medizinische Gerätschaften (z.B. Entbindungsstuhl)
  • Bau von 2 Wohnhäusern für die staatlichen Hebammen
  • Latrinen

Die Kosten der Phase 3 betragen rund € 46.800.

Die Geburtenstation in Poin.


Phase 4: Elektrifizierung mit Solaranlage – 2024

Besichtigung der Installation des Kleinspitals in Tiessourou

Die Solaranlage samt Batterie ist ein wichtiger, aber optionaler Bestandteil des Projektes.

Normalerweise wird sie am Ende des Projektes auf dem Spitalsgebäude installiert.

Sie ermöglicht nächtliche Beleuchtung, insbesondere wichtig für die Geburtenstation, sowie das Aufladen von Handys des medizinischen Personals.

Die Kosten der Phase 3 betragen rund € 10.000.


So kannst Du helfen:

Hilf uns, das Geld für dieses Projekt aufzustellen. Eine Crowdfunding-Kampagne dazu ist gerade in Vorbereitung, wir freuen uns aber auch jetzt schon über Spenden (Stichwort „Diona“) an unser Spendenkonto: Laafi – Initiative für Entwicklung, IBAN: AT092011100000493538.