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Weitere Neuigkeiten siehe auch Twitter und Facebook.

Clara (8) sammelt für Projekt Poin

Die 8-jährige Clara und ihre Geschwister rufen alle ihre Freunde und deren Freunde dazu auf, bis 31. August soviel Geld wie möglich für das Projekt Poin zu sparen und zu sammeln:

Please help us to become a huge group of children from all over the world to create something spectacular!!

Ãœbrigens, der aktuelle Stand: Der Vertrag mit der Brunnenbaufirma ist geschlossen, die Anzahlung überwiesen und der Bau beginnt noch vor der Regenzeit (was wichtig ist) – und zwar schon dieses Wochenende. Das ist dann auch der Startschuss für das Gesamtprojekt. Ãœber unsere Facebook-Seite und hier wird’s dann laufend Updates geben.

Wie nachhaltig ist das Projekt Poin?

Wenn wir um Spenden oder Mitarbeit werben, leiden wir ein bisschen unter den Standards, die in der „Entwicklungshilfe“ von diversen Organisation gesetzt werden: Zum Einen tränengefüllte, ausgemergelte Kinderaugen, die auf Postwurfsendungen um Spenden betteln, zum anderen Projekte, die durch Missmanagement oder falsch verstandenes Mitgefühl Projekte in den Sand setzen und damit Geschenkmentalität (dort) und berechtigtes Misstrauen (hier) erzeugen.

Darum ist Skepsis angebracht, und auch wir sollten immer wieder gefragt werden, wir wir’s mit Nachhaltigkeit, sozialer Verträglichkeit oder lokaler Wertschöpfung halten. Robert Lender hat uns anlässlich des Projekts Poin eine solche Frage gestellt. Er hat in Kenia ein von einer österreichischen Organisation finanziertes Krankenhaus besucht, war erschüttert und fragt uns jetzt zu Recht danach, wie nachhaltig das Projekt Poin ist:

Die Ärzte sind lieber bei Privatpatienten, die Waschmaschinen sind kaputt und auch die restlichen sanitären Zustände sind nach einigen Jahr so etwas – ich muss es sagen – zum „Kotzen“, dass ich wirklich erschüttert inmitten des Spitals stand.

Vielleicht magst du noch ein wenig darstellen, wie die Organisation des Spitals weiter abgesichert bleibt. Ich weiß, kein Projekt ist hunderprozentig sicher – und wenn sich die Lage, die politischen Verhältnisse, etc. ändern ist sowieso alles anders. Mich würde einfach interessieren, wie es mal prinzipiell gedacht ist – und vielleicht ist das für den einen oder die andere auch ein Hinweis auf die „Nachhaltigkeit“ des Projekts.

Unsere Prämisse in Projekten wie Poin ist, dass das Projekt ohne uns und nach uns funktioniert. Aus dem Grund lassen wir die Finger von privatmedizinischen Projekten, wie sie viele zb. kirchliche Einrichtungen machen (und die auch gewisse Vorteile bieten). Das Kleinspital Poin ist ein CSPS (Centre de Santé et de Promotion Sociale), eine vom Gesundheitsministerium vorgegebene Struktur. Seit 1999 existiert eine Genehmigung für den Standort Poin. Das bedeutet gleichzeitig, dass der Staat medizinisches Sanitätspersonal und eine Hebamme beistellt, sobald die Struktur steht. Die Tarife für Behandlungen und Medikamente sind staatlich vorgeben (z.B. ca. €0,15 für eine Behandlung), ebenso die Einkaufspreise für Medikamente. Das Hilfspersonal (zwei angelernte Helfer, ein Apotheker, ein Nachtwächter) und sonstige Kosten werden aus den resultierenden Einnahmen bezahlt. Für den Betrieb der Struktur ist ein von der Bevölkerung gewähltes „Comité de Gestion“ verantwortlich, das dem Staat und uns Rechenschaft ablegt. Dieses Setup ist ein Modell der WHO („Bamako Initiative„) und in ganz Afrika im Einsatz.

Wir arbeiten beispielsweise seit etwa 12 Jahren im Dorf Sane mit dem dortigen Kleinspital zusammen (wir haben dort unter anderem den Brunnen, zwei Personalwohnhäuser und die Solaranlage finanziert). Bis auf ein Mal, wo der Apotheker Geld aus der Kassa stahl und die Apotheke in der Folge mangels Kapital leer war (siehe „Laafi macht Fehler“ – Punkt 3), haben wir uns aus den laufenden Kosten rausgehalten und uns auf Investitionen konzentriert, die die Frequenz und Qualität der Struktur erhöht haben. Der Betrieb des Spitals war von diesem einen Mal abgesehen nie von uns abhängig.

Durch unser Ko-Finanzierungsmodell (zwischen 10% und 25% des Projektvolumens kommt in Form von Sachleistungen von der Bevölkerung) verstärken wir lediglich die Umsetzungskraft der lokalen Projektpartner, damit ist die gefühlte „Ownership“ in lokaler Hand. Außerdem verbieten wir uns eigene Umsetzungskonzepte, um europäische Lösungen für afrikanische Probleme zu vermeiden. Alle unsere Projekte sind auf lokalübliche Art umgesetzt und in lokale (und staatliche) Strukturen eingebunden. Das trifft auf sehr viele privatmedizinische Projekte im Sahel (die dafür mit gratis Gesundheitsversorgung werben können) nicht zu. Sie sind immer von Geldgebern abhängig.

Natürlich kommt es immer wieder zu Problemen. Wenn der Staat beispielsweise komplett unwilliges Personal schickt (kommt vor), unfähige Leute ins Comité de Gestion gewählt werden oder sonstige Probleme auftauchen, kann das Vertrauen der Bevölkerung in das Spital leiden und die Frequenz sinken. Auch wenn wir den Standort in erster Linie nach seinen funktionierenden Organisationsstrukturen und dem Verein „Kassan“ als Projekt-Peer (mit dem wir viel gute Erfahrung haben) ausgesucht haben, ist es leider äußerst unwahrscheinlich, dass solche Probleme in Poin in den nächsten 20 Jahren ausbleiben.

Wir besuchen unsere Projektstandorte mehrmals pro Jahr (in der Bauphase natürlich noch öfter), oft unangemeldet, und kontrollieren die Bücher, Kassenstände und Behandlungsstatistiken und reden mit Patienten. Bewegliche Teile wie die Solaranlage verbleiben in unserem Eigentum und können als letzte Konsequenz abgezogen werden. Das wissen die Projektpartner, und wir haben das auch schon gemacht. Gleichzeitig wissen die Projektpartner, dass sie ihre auch vertraglich fixierten Pflichten erbringen müssen, wenn wir uns weiter engagieren sollen. Auf diese Art ist es uns bis jetzt immer gelungen, problematische Projekte wieder zurück auf Schiene zu bringen. Das erfordert viel Zeit und Hartnäckigkeit, und oft auch Härte, aber das ist unser Arbeitsstil.

Lieber Robert, ich hoffe, diese Antwort überzeugt dich, dass wir uns über das Thema Nachhaltigkeit Gedanken gemacht haben!

Projektbudget 2012 steht

Das Budget des Vorjahres haben wir fast auf Punkt und Beistrich eingehalten, jetzt steht das Budget für 2012. Es ist das mit Abstand ambitionierteste unserer Vereinsgeschichte, da wir vorhaben, im Dorf Poin eine Krankenstation komplett neu zu bauen. Allerdings sind wesentliche Punkte des Budgets „Ansparung“, das heißt, wir werden nicht alle dieses Jahr ausfinanzieren können. (Wir probieren es dennoch!)

Aktuelle Fotos aus Sané

Denis hat aktuelle Fotos der eben fertiggestellten Personalunterkunft der Krankenstation Sané geschickt – siehe dieses Facebook-Album. Das Wohnhaus ist Voraussetzung für die Beistellung eines zweiten staatlichen Stationsarztes und hat €8.900 gekostet, wovon Laafi €7.000 und die Dorfgemeinschaft €1.900 (in Form von Arbeitsleistung und Material) getragen hat.

Die besondere Trockenheit auf den Fotos liegt übrigens daran, dass die Trockenzeit nun schon sehr lange dauert. Der erste Regen sollte in einem Monat kommen.

Das 3. Personalhaus in Sané ist fertig!

Update: Das Gebäude ist jetzt verputzt und ganz fertig, siehe Fotos auf Facebook!

Aus Burkina erreicht uns eben eine erfreuliche Nachricht: Das dritte Wohnhaus für medizinisches Personal im Projektdorf Sané ist fertig und zur Zufriedenheit abgenommen! Wir haben die Baukosten in der Höhe von €8.900 zu 79% finanziert (planungsgemäß), der Rest wurde von den umliegenden Dorfgemeinschaften aufgebracht.

Nun wird der Staat zusätzlich zum Stationsarzt und der Krankenschwester einen weiteren Stationsarzt schicken, das Gebäude ist dafür definierte Voraussetzung. Der zweite Stationsarzt ist besonders wichtig, da die Krankenstation Sané während Hausbesuchen und Impfkampagnen in den Dörfern bislang immer unbesetzt war. Wenn Kranke viele Kilometer Fuß- oder Radweg auf sich nehmen und dann die Krankenstation verschlossen vorfinden, ist das ein häufiges Problem, das mit dem zweiten Arzt gelöst wird. Wir erwarten durch eine Frequenzsteigerung eine wesentliche Verbesserung der Gesundheitsversorgung der 13.000 Menschen im Einzugsgebiet.

Oben: Hier werden die Ziegel betoniert. Im Hintergrund:

  • Die Geburtenstation (rechts)
  • Die Krankenstation und die Apotheke (Mitte)
  • Der von uns finanzierte Pumpbrunnen (Mitte, kaum zu sehen)
  • Das von uns finanzierte Wohnhaus der Hebamme (links)
  • Das Wohnhaus des Stationsarztes (links außerhalb des Bildes)

Oben: Die Fundamente werden gelegt.

Oben: Letzte Arbeiten.

Fertig!

Nach dem Hebammen-Haus in Sané (2001) und Personalhäusern der Krankenstationen Tiessourou (2009) und Beun (2010) ist das nun das vierte von Laafi finanzierte Haus dieser Art. Die dadurch erzielbaren Frequenzsteigerungen der Krankenstationen machen solche Projekte besonders effektiv, auf das eingesetzte Geld und die Nutzungsdauer gerechnet.

Hier noch Kostenvoranschlag..

und Bauplan:

Jetzt hoffen wir, dass der Sanitätsdistrikt seine Zusage einhält und bald einen zweiten Stationsarzt schickt!

Wem willst du eigentlich helfen?

Eine Freundin fragte mich gerade, wie sie einem jungen Tanzanier helfen kann, den sie über Facebook kennen gelernt hat:

Er erzählte mir, dass er 9 Geschwister hat, und nur ihm ist es möglich zu studieren, alle anderen Geschwister haben keine Möglichkeit, jemals eine Schule aufzusuchen, weil es sich die Eltern nicht leisten können. Das geht mir seit Tagen nicht aus dem Kopf. Ich würde ihm gerne helfen. Kannst du mir einen Tipp geben, an wen ich mich da am besten wende?

Das habe ich ihr geantwortet:

Frag dich nicht, wie du diesem einen Tanzanier helfen kannst, sondern wie du Tanzania helfen kannst. Wenn du wirklich helfen willst, schau zuerst, dass du nicht eigentlich nur versuchst, dir selbst zu helfen. Also etwas zu tun, das dir ein gutes Gefühl gibt. Das ist meistens nutzlos oder sogar schädlich.

Wenn du Einzelpersonen hilfst, machst du es oft schlimmer, denn du machst sie abhängig, und du schaffst Ungleichheit vor Ort. Wenn es sich beispielsweise mehr auszahlt, sein Geld in Internetcafés auszugeben, um auf Facebook irgendwelche Kontakte in Europa aufzustellen, statt in eine Ausbildung zu investieren, dann ist das Abhängigkeit.

Statt dessen solltest du Projekte unterstützen, die Strukturen aufbauen, zb. Schulen. Projekte, die Jahre lang weiter wirken, wenn dein Geld nicht mehr fließt. Projekte, wo wenig Geld sehr viel bewirkt.

Wenn dir das zu unpersönlich ist, dann lass das Geld weg und fahre stattdessen selbst nach Tanzania, lerne die Leute kennen und lasse sie dich kennen lernen. Damit veränderst du dich, deine Kinder, dein Umfeld und die Leute, die du dort triffst. Dein Afrikabild und ihr Bild von Europa. Du kannst auch unterrichten, Menschen etwas von dem beibringen, was du gut kannst.

Geld hingegen kann viel kaputt machen, wenn man es nicht sehr vorsichtig einsetzt.

Africa Camp Graz 2011

Africa Camp Graz 2011

3 Grazer StudentInnen mit einer gewissen Liebe zu Afrika organisieren heuer erstmalig ein BarCamp zum Thema Afrika in Graz mit den Schwerpunkten Entwicklungszusammenarbeit und Nachhaltigkeit.

Auf dem Africa Camp Graz 2011 können Vereine oder Einzelpersonen Themen oder Projekte präsentieren, und sich mit anderen über ihre Erfahrungen austauschen.

Wir von Laafi nehmen gern an dieser Konferenz teil und freuen uns darauf, viele Interessierte und Gleichgesinnte zu treffen:

am 26.11.2011 ab 9h
im Afro Asiatischen Institut
Leechgasse 22
Graz

Laafi lädt wieder zum Punschtrinken!

Laafi eröffnet den Advent! Wir laden am 18. November ab 18 Uhr wieder in den Roten Bogen zum Punschabend.

Es gibt leckeren Punsch, schwedischen Glühwein à la Bodi und Weihnachtsbäckerei, die schönsten Fotos aus Burkina Faso und einen Blick auf den druckfrischen neuen Laafi-Kalender 2012!

Bring your friends!

Was: Laafi Weihnachtsfeier/Punschabend 2011
Wo: Roter Bogen, Stadtbahnbogen 36, 1080 Wien (U6 Thaliastraße, denn die Station Josefstädter Str. ist dzt. gesperrt!)
Wann: Freitag, 18. November ab 18 Uhr

Anfahrtsplan: